Diagnose

Eines vorweg: Wenn bei der Tastuntersuchung oder in der Mammographie Veränderungen gefunden werden, ist das zunächst kein Grund zur Panik. Denn in den meisten Fällen kann nach weiteren Zusatzuntersuchungen Entwarnung gegeben werden, weil die Veränderung gutartig ist. Gerade die Selbstuntersuchung der Brust kann andere diagnostische Untersuchungen nicht ersetzen. Deshalb ist es ratsam, wenn beim Selbstabtasten etwas Verdächtiges gefunden wurde, sobald wie möglich einen Arzt aufzusuchen. Ertastet auch der eine Veränderung, kann einer der nachfolgenden Zusatzuntersuchungen, die wir alle in unserem Brustzentrum anbieten, Gewissheit verschaffen. 

Mammographie

Die zurzeit beste Methode, um auffällige Symptome abzuklären, ist die Mammographie. Mit Hilfe dieses digitalen Röntgenverfahrens können selbst nichttastbare Knötchen oder sogenannter Mikrokalk erkannt werden. Frauen im Alter von 50-69 Jahren können auch ohne vorliegenden Befund ein Mammographie-Screening durchführen lassen, zum Beispiel bei unseren Partnern in der Screening-Einheit Siegen-Olpe.

Sonographie

Bei einer Mammographie bleiben circa 5-15 Prozent der Tumore unerkannt. Ergänzend kann deshalb eine Sonographie der Brust sinnvoll sein. Bei der Ultraschalluntersuchung erfolgt die Bildgebung über Schallwellen. Bei jungen Frauen ist aufgrund der bindegewebsreichen Brust eine Sonographie besonders aussagekräftig.

MRT / Kernspintomographie

Bei unseren radiologischen Partnern kann auch eine MRT-Untersuchung durchgeführt werden. In der Brustkrebs-Diagnostik wird die Kernspintomographie eingesetzt, wenn es diagnostische Lücken im Hinblick auf die Lage und Größe eines Tumors gibt sowie bei speziellen Fragen. Das Verfahren beruht auf einem starken Magnetfeld, es entsteht also keine Röntgenstrahlung.

Biopsie

Ob eine Veränderung der Brust gut- oder bösartig ist, kann manchmal nur die Entnahme und Untersuchung einer Gewebeprobe endgültig klären. Biopsien erfolgen mit Hilfe einer Hohlnadel. Standardmethode ist die sogenannte Stanzbiopsie, bei der mit einer circa 1,5 mm dicken Hohlnadel ein Stanzgerät durch die Haut gestochen wird. Je nachdem, ob die Veränderung sichtbar/tastbar ist oder nicht, wird die Biopsie per Ultraschall, per Mammographie oder MRT kontrolliert. Werden größere Gewebeproben benötigt, erfolgt eine Vakuumbiopsie, bei der eine circa 3,5 mm dicke Hohlnadel zum Einsatz kommt. Erbringen Stanzbiopsie und Vakuumbiopsie keinen klaren Befund, ist eine offene Biopsie erforderlich. Das Gewebe wird dabei operativ unter Vollnarkose entfernt.

Staging

Bestätigt sich die Diagnose Brustkrebs, erfolgen weitere Untersuchungen, um die Ausbreitung der Erkrankung zu bestimmen. Besonders häufig werden die Lunge, die Knochen und der Bauchraum untersucht. Ob und in welchem Umfang diese Untersuchungen durchgeführt werden, entscheidet sich in einem persönlichen Gespräch zwischen Arzt und Patientin.

Tumorkonferenz

Ist aus dem Verdacht Gewissheit geworden, ist unsere Tumorkonferenz das Gremium, in dem Spezialisten aus verschiedenen Fachbereichen die Diagnose und Gewebeproben noch einmal gemeinsam besprechen und zusammen entscheiden, welche Therapie die besten Aussichten auf Erfolg hat.